und in der Unterzeile: „Wie ein Engländer sein Herz an Spanien verlor.“
Womit die wichtigsten Unterschiede zwischen meiner Eselwanderung und der im Buch beschriebenen Route sogleich geklärt sind. Im Leben nicht wär ich auf die Idee gekommen, den Jakobsweg entlangzupilgern; verlor mein Herz dafür an einen Esel. Was ich für eine sehr natürliche Reaktion halte und trotzdem ist es schön, nach Feierabend mit Kaffee und Micky (wir nennen ihn auch Pinky) auf der Veranda zu sitzen und zu lesen – in einem Eselbuch.
Doch keine Angst, das Buch ist so gar nicht esoterisch, weil da noch ein Esel ist, der dafür sorgt, daß der Mensch sein irdisches Dasein nicht vergißt – es besteht bisweilen aus betteln und fluchen, Beschimpfungen und Verwünschungen, lauten und leisen Fürbitten in der Vertikalen und der Einsicht, daß der Esel auch nur ein Mensch ist … seinen eigenen Kopf hat – und aus einer Wanderung ein echtes Abenteuer wird.
Ohne Esel kann jeder durch die Gegend laufen. Mit einem Esel sein Ziel erreichen zeugt von vielerlei Begabungen. Ja, auch von Demut.
Tim Moore, „Zwei Esel auf Reisen“, Piper, München-Berlin-Zürich, 15. Aufl. 2016, 363 S.