Eselbrücke – Quintenzirkel

Die Frage, was eine Eselsbrücke ist, wurde ja bereits schon vor einiger Zeit besprochen und ich bin versucht, wieder ein schönes Foto hervorzuzaubern auf dem ein Esel auf einer Brücke zu sehen ist. Aber darum soll es natürlich heute nicht gehen. Wobei, was soll´s, trotzdem erstmal ein hübsches Bild von einer Eselsbrücke (oder ist´s ein Brückenesel?) Hier folgt mir der Narcisse über eine Brücke und damit erkläre ich diese Brücke zur Eselsbrücke.

Doch nun zurück zum eigentlichen Thema, der Eselbrücke zum Quintenzirkel: Geh Du Alter Esel Hole Fische. Ja, richtig gelesen, der alte Esel soll Fische hole. Und jetzt komme ich zum Quintenzirkel.

Wenn man sich selber mit Musik beschäftigt, dann kommt man auf Dauer nicht ganz ohne Theorie aus. Da sind z.B. die verschiedenen Tonschritte wie Terz, Quarte und Quinte, Dur und Moll und es gibt auch verschiedene Tonarten, die durch unterschiedliche Vorzeichen und eine unterschiedliche Anzahl dieser Vorzeichen gekennzeichnet sind.

Von C-Dur hat bestimmt jeder schon einmal etwas gehört. C-Dur ist die einzige Tonart ohne Vorzeichen. Und wenn man jetzt vom C aus fünf Töne nach rechts geht – das ist eine Quinte! – dann landet man beim G. G-Dur ist die nächste Tonart im Quintenzirkel und G-Dur hat als Vorzeichen genau 1 Kreuz. Weitere fünf Töne im Quintenzirkel nach rechts und man kommt zum D, was 2 Kreuze hat. Dann kommt das A-Dur mit 3 Kreuzen usw. Und auch wenn man zuerst nicht davon zu überzeugen ist, daß derlei Dinge für die Musik wichtig sind, kommt man irgendwann zu dem Punkt (wenn man sich trotzdem weiterhin mit Musik beschätigt), wo es durchaus gut ist, wenn man sich im Quintenzirkel auskennt. Und genau dafür gibt es eine Eselsbrücke für die Kreuztonarten G, D, A, E, H, Fis. Fis-Dur hat also 6 Kreuze und so sieht der Quintenzirkel aus.

Rechts rum ist für das Eselbook interessant, weil hier der Esel steckt.

Geh Du Alter Esel Hole Fische ist eine wunderbare Eselsbrücke für die Kreuztonarten und deshalb wurde hier der Quintenzirkel erwähnt. Es gibt natürlich auch die B-Tonarten. Die haben dann bˋs als Vorzeichen. Doch da wir hier nicht über Brötchen und Gesang reden, interessiert und das nicht.

 

Kleiner weißer Esel – Jacques François Antoine Ibert

Die Idee zu diesem Beitrag ist musikalischer Natur und weil ich selber  musiziere – Klavier und Saxophon – höre ich natürlich gern Musik. Musik gehört einfach dazu, mit Musik geht vieles besser und natürlich ist die gemeine Kreatur oft Ausgangspunkt von Tönen und Rhythmus.

Wie komme ich nun darauf? Ganz einfach. Heute Morgen fielen mir alte Noten von Camille Saint-Saëns in die Hände, dessen Karneval der Tiere hoffentlich jeder kennt. Es beginnt mit dem MARSCH DER LÖWEN, die von HÜHNERN UND HÄHNEN gefolgt werden, bevor dann die ESEL ihren Auftritt zusammen mit GAZELLEN und ZEBRAS haben. Die SCHILDKRÖTEN sind zugleich ein Spottlied auf J. Offenbachs Can-Can und Orpheus in der Unterwelt, der ELEFANT trampelt auf Hector Berlioz „Fausts Verdammnis“ herum und Mendelssohns „Sommernachtstraum“ gerät ebenfalls unter die Elefantenfüße. Dann gibt es noch KÄNGURUS, das AQUARIUM und FOSSILIEN und sicher habe ich ein Tierchen vergessen. Doch wenn ich an Saint-Saëns denke fällt mir sofort immer auch Jacques François Antoine Ibert ein, den kennen sollte, wer Esel liebt! Er war ein franz. Komponist, der von 1890 bis 1962 lebte und von ihm stammt das Stück „Le Petit Ane Blanc“ (Kleiner Weißer Esel). Ibert orientierte sich musikalisch ganz sicher am Neoklassizismus, seine Kompositionen sind sehr geschliffen und voller Eleganz, was leider wie ich finde zu Lasten der Tiefe geht. Da ist irgendwie kein Leben drin – na ja, halt Neoklassizismus. Aber egal, wir verdanken ihm ein Eselstück und dies kann man gar nicht hoch genug wertschätzen.

Ich hab sogar ein Bild von einem kleinen, weißen Esel gefunden.

Weißer esel

So kam ich heute über die Musik … auf den Karneval der Tiere und von dort zu einem kleinen, weißen Esel. Ganz einfach. Und so klingts: Kleiner Weißer Esel

 

Esel und Musik – ein Zitat von A. Toscanini

Die Sache mit Eseln und Musik ist vielleicht etwas schwierig und sicher gefällt nicht jedem ein schönes IAhhhh. Doch in meinen Ohren klingt es wie Musik und niemals würde ich den Esel für negative Vergleiche heranziehen. Komme aber nicht umhin, das berühmte Zitat von Arturo Toscanini (1867 bis 1957) auch hier zu erwähnen. Natürlich nur der Vollständigkeit wegen.

Den Takt schlagen kann jeder Esel. Aber Musik machen, das ist schwierig.