Kennen Sie Bücherstapel? Bücherberge. Türme aus Büchern, die noch abzuarbeiten sind. Wobei abzuarbeiten vielleicht das falsche Wort ist. Lesen ist doch eine Freude und keine Arbeit – jedenfalls nicht, wenn es um Eselbücher geht. Und Sonntage, heute ist ein Sonntag, sind bestens geeignet, um etwas wegzulesen. Lesen wir …
Das Eselbook (Erik Kormann) hat natürlich so seine literarischen Vorlieben und mit Blick auf die letzten Wochen wären vielleicht die Bücher „BLAU – Wie die Schönheit in die Welt kommt“ von Kai Kupferschmidt, „RENDEZVOUS mit einem OKTOPUS“ von Sy Montgomery und „GESPRÄCH MIT EINEM ESEL“ von Ernst Strouhal (ein selten schönes und kluges Buch) unbedingt erwähnenswert. Doch jetzt liegen erstmal 506 Krimiseiten („Schweige still“ v. Michael Robotham) und „Die verfluchten Eier“ von Michail Bulgakow vor mir. Letzteres natürlich nur, weil „Der Meister und Margarita“ eins meiner Lieblingsbücher ist. So wie Harper Lee´s „Wer die Nachtigall stört“ und wirklich alles von Daniel Pennac. Also mache ich mir einen schönen Sonntag. Tee, Espresso und Crodino, Sofa, Sessel, Bett und Schreibtisch. Schreiben, lesen, umblättern … Seiten aus Papier. Mein Sonntag könnte schöner nicht sein.
Was noch?
Von meinem Buch „DER ESEL STEHT“ wurde eine 2. Auflage gedruckt und das Exposé für das neue, geplante Buch wurde letzte Woche an der Verlag geschickt (Graefe und Unzer). Nun heißt es Daumen drücken.
Vorschläge!
Das Eselbook wäre nicht das Eselbook wenn es nicht Eselbücher empfehlen würde. Gleich mal schauen, was die Bücherschränke so hergeben.
„Esel“ und „Esel halten“ sind meinem Dafürhalten nach zwei fachlich überzeugende Bücher für alle, die sich für Esel, Eselhaltung, Zucht und Pflege von Eseln interessieren.
Tim Moore und Michael Gantenberg bieten wundervolle Esel-Unterhaltung. Kurzweilig, lustig, schön geschrieben, unterhaltsam und voller schöner Details. Lesenswert.
„PAWLOWA“ möchte ich besonders hervorheben. Dieses Buch hat mich verzaubert. Es ist eine anrührende Geschichte. „ESEL“ von Jutta Person ist eine interessante, unbedingt wissenswerte Kulturgeschichte des Esels. Dieses dünne Büchlein ist mit seinen schönen Illustrationen das beste mir bekannt Tierportrait des Esels. (Aus der Serie „Natukunden“ kenne ich noch Raben, Fuchs, Schwein, Wolf und Elefanten. Wobei das sicher nicht alle sind. Erschienen bei Matthes&Seitz, Berlin).
Und jetzt kommen wir zu Robert L. Stevenson. Seiner Reise duch die Cévennen. Eine Wanderung, der ich viele Jahre später mit meinem Esel Narcisse folgte. Folgen Sie mir? Kann ich Sie etwas neugierig machen? „Le Chemin de Stevenson“ ist ein franz. Reiseführer für den GR70. Den Europäischen Kulturwanderweg, der den Spuren des berühmten Dichters folgt. Machen Sie sich auf den Weg. Wo ist egal. Wandern Sie.
Apuleius war in der Antike ein berühmter Dichter. Er selbst nannte sich wohl Apuleius von Madauros und sein Buch „Metamorphosen – Der goldene Esel“ machte ihn berühmt. Man kann jetzt darüber streiteen, ob dieser schwierige Text, der sich mit seinen Rätseln und vielfältigen Erzählebenen selbst gefallen zu scheint, wirklich zur Weltliteratur gezählt werden muß. Doch die im Buch eingefügte Geschichte von „AMOR und PSYCHE“ ist spätestens seit der Renaissance weltbekannt. Und Ernst Strouhal zit. auch aus Apuleius. Eine Kaufempfehlung? Unbedingt. „Gespräch mit einem Esel“ ist eine unglaublich kluges und schönes Buch. Nichts für so mal zwischendurch. Nein. Das ist ein Buch für ruhige, besinnliche Momente.
Und zum Schluss … Winnie the Pooh.