Gründe des Zögerns und des Stehenbleibens

Es gibt viele Gründe, die einen Esel daran hindern flott zu laufen und es gibt noch mehr Gründe für sein hartnäckiges Stehenbleiben. Ich will versuchen, die wichtigsten dieser Pausen – die wie aus dem Nichts kommend, über den Esel und seinen Herrn hereinbrechen – zu nennen und  dabei einige Möglichkeiten aufzeigen, mit denen man den Esel wieder in Gang setzen kann. Und kommen sie nie, niemals auf die Idee, einen Esel mit Leckerli zu locken! Wenn er das begreift, geht er nur noch, wenn sie Leckerlis anbieten. Einen Esel zum Laufen zu bringen ist nicht so schwer. Die Kunst ist, ihn am Laufen zu halten! Im Folgenden werden einige Probleme und möglich Lösungen (mit einem Augenzwinkern) beschrieben und die Kunst des richtigen Ziehens erstmals unter Punkt 4 erläutert.

Stehenbleiben

1. Ungeklärte Herrschaftsverhältnisse – Wer ist der Boss? Die Frage, wer auf einer Tour das Sagen hat, ist gerade in reinen Zweier-(Esel-Mensch)-beziehungen von größter Bedeutung und wer hier Unklarheiten zuläßt, wird sich mit ungeahnten Herausforderungen konfrontiert sehen. Sagen wir mal so, die Tour verläuft im Falle einer Übernahme des Kommandos durch den Esel anders als geplant. Sie werden sich zu Beginn einer Wanderung mit zahlreichen, teils recht unterschiedlichen und überraschenden Versuchen des Esels konfrontiert sehen, die Herrschaftsverhältnisse von den Füßen auf die Hufe zu stellen und ein erprobter Wanderesel kennt da so einige Tricks, die ich im Fogenden aufführen werde. Das geht vom einfachen Stehenbleiben über schleichen, laufen-fressen-laufen-fressen … wobei nach einer Weile mehr gefressen als gelaufen wird, selbst humpeln ist möglich und bei Bedarf geht es auch rückwärts und selbstverständlich würde der Esel gerne das Tempo und noch besser auch die Richtung festlegen. Da hinten die Butterblumen, die müssen weg. Nur wollten sie da hin? Glauben sie mir, es wäre das falsche Signal, wenn sie an dieser Stelle Tierliebe mit Führungsschwäche verwechseln. Zu Anfang gehen sie neben dem Esel, führen diesen am kurzen Führstrick und sie bestimmen Richtung und Tempo und sie unterbinden auf jeden Fall diese permanente Fresserei am Wegesrand. Fressen ist nötig, im Sommer sicher auch trinken, doch dafür gibt es genügend Gelegenheiten: wenn sie z.B. ein Foto machen, in den Karten blätter oder selber mal im Wald verschwinden.

2. Das Universum Hier hilft nichts. Der Esel möchte stehen und sie sollten auf jeden Fall eine längere Pause von ca. 20 bis 30 Minuten einplanen. Sollten sie das Gefühl haben, daß der Esel sie anschaut, haben sie es mit Punkt 3 zu tun. Handelt es sich wirklich um das Universum, blickt er durch sie hindurch. Es gibt nichts, was sie tun können. Jedenfalls nichts, was den Esel kurzfristig wieder in Betrieb setzen wird. Kochen sie Tee oder Kaffee, machen sie ein Nickerchen. Weder Futter noch gute Worte, kein Betteln, Schieben und Zerren wird zum Erfolg führen. Sie werden niemals verstehen, warum das Vieh steht. Haben sie einfach nur Geduld.

3. Das Sein, das Nichtsein und andere philosophische Fragen Geduld ist auch hier gefragt. Doch im Unterschied zur ersten Kategorie gibt es die Chance des Verstehens. Der Esel steht und schaut in eine bestimmte Richtung und versinkt scheinbar über der Betrachtung einer nicht näher zu benennenden Sache in eine Art Trancezustand. Hier lohnt es sich durchaus, wenn sie drängeln (was man von hinten tut) oder zum Weitergehen anstiften (von vorn). Wenn sie es nicht eilig haben, ist der Anfall nach 5-10 Minuten vorbei. Gefühlt handelt es sich immer um Stunden. Zur Inbetriebnahme durch drängeln empfehle ich ein Stöckchen, was hinter dem Esel auf die Straße peitscht. Oder sie kitzeln ihn kurz über den Hufen – in Höhe der Fesseln befindet sich eine Kuhle und die eignet sich prima, um philosophische Betrachtungen zu beenden. Sie können den Esel auch links und rechts vom Schwanz leicht in den Po kneifen. Nur denken sie daran, ihr Karma nicht durch Grobheiten zu belasten.

4. Das Ding an sich ist im Gegensatz zur Philosophie Kants – wo der Begriff teilweise widersprüchlich verwendet auftaucht – durchaus intelligibel und damit verstehbar. Das Problem ist nur, daß sie, um die Sache zu verstehen, denken müßten wie ein Esel – was mir hin und wieder gelungen ist! Der Esel betrachtet nicht eine bestimmte Sache, nein, er denkt über eine konkrete Sache nach – er imaginiert sie. Hier helfen durchaus kurzzeitige Richtungswechsel. Schieben sie den Esel nach links oder rechts und gehen (also mehr drücken oder ziehen) sie mit ihm einmal im Kreis. Läuft er nach der Kreisbewegung in die gewünschte Richtung weiter, ist das Ding an sich davongeschwebt. Bleibt er an gleicher Stelle stehen, handelt es sich um Punkt 2 und sie müssen zu härteren Maßnahmen greifen. Wenn der Esel aber nur träumt, dann können sie auch ziehen. Wichtig ist dabei, daß sie nicht ruckartig und grob zerren. Das mag manchmal funktionieren, gerade auf abschüssigem Gelände, doch gut ist es nicht. Wer RICHTIG ZIEHEN will, gibt Spannung auf den Führstrick, ruhig kräftig und so, daß der Esel merklich mit dem Kopf in ihre Richtung kommt. Nicht zu derbe! Aber er muß es spüren. Und diese Spannung halten sie. Halten! Der Führstrick bleibt straff – mehr nicht. Nicht weiter ziehen. Nur so stehen und warten und halten. Macht der Esel eine Bewegung, einen Schritt, lassen sie sofort nach. Meist muß man dies wiederholen, doch nach drei, vier Phasen der Spannung auf dem Führstrick gibt der Esel auf und läuft. Er darf entscheiden, ob er läuft, oder das unangenehme Gefühl des gespannten Führstricks ertragen will. Er muß aber merken, daß dies sofort aufhört, wenn er tut, was verlangt wird UND DIES GILT AUCH FÜR ALLE ANDEREN MAßNAHMEN! Seien sie gut zu ihrem Esel. Dann dürfen sie auch etwas fordern.

5. Gras und Blätter und überhaupt … Freßbares am Wegesrand Die Gesamtheit aller freßbaren Pflanzen auf dem Weg ist für den Esel kein theoretisches Hindernis, die Verdauung all dieser Nahrungsreserven nicht wenigstens in Angriff zu nehmen. Jeder halbwegs wandererfahrene Esel beherrscht die Kunst des Freßlaufens oder mehr des laufenden Fressens. Achten sie darauf, daß er dennoch in Bewegung bleibt. Ich empfehle ein ca. 3 bis 4 Meter langes, peitschenartiges Stöckchen, was ihnen erlaubt – wenn sie hinter dem Esel hergehen – ihn wahlweise rechts oder links an einem Übermaß der fortgesetzten Nahrungsaufnahme zu hindern. Lassen sie das Stöckchen ruhig immer wieder neben ihm ins Gras sausen. Keine Sorge, es ist möglich 20 Minuten ohne fressen zu wandern und dabei nicht zu verhungern. Wenn sie neben dem Esel laufen, können sie den Führstrick schön kurz fassen und bei Bedarf, wenn der Esel z.B. mal rechts abbeißen will, sofort reagieren und die Freßbewegung unterbinden. Gerade zu Anfang der Tour sollten sie bestimmen, wann und wo pausiert wird.

6. Fremde Scheißhaufen sind fast immer von Interesse und werden gern ausgiebig beschnuppert, wobei sie davon ausgehen können, daß es sich hierbei nur um vorgeschobene Gründe handelt. Der Esel nutzt diese Schnupperanfälle nur für kleine Pausen von 20 Sekunden bis max. 1 Minute. Ich habe oft genug erlebt, daß es auch anders geht und das Geruchserlebnis durchaus verzichtbar sein kann.

7.  Eigene Scheißhaufen sind zwar kein Grund um anzuhalten, aber hier ist es ein Gebot der Höflichkeit, dem Esel etwas Ruhe zu gönnen. Es ist zwar richtig, sofort zu reagieren, wenn der Graue aus der Reihe tanzen möchte, doch wenn er den Schwanz anhebt und sich etwas gespreizt stellt, sollten sie nicht zerren oder schieben, sondern freundlich in den Wald schauen. 15-20 Sekunden.

8. Gruppen von Wanderern (vorzugsweise beim Picknick) sind immer ein sehr guter Grund für eine Verzögerung oder gar eine längere Pause. Der Esel als Herdentier schätzt größere Menschenansammlungen und schließt sich denen auch gerne an. Er nutzt jede Gelegenheit, um sich die im Umlauf befindlichen Lebensmittel genauer anzuschauen. Gehen sie bitte davon aus, daß Esel nicht besonders sensibel betteln, sondern eher etwas naßforsch zu Werke gehen. Habenwollen und zwar sofort. Allerdings geben sie schneller auf als Hunde, wenn man sie wegschiebt. Das Problem ist, den Esel an der Gruppe vorbeizuführen, weil in diesem Falle mehrere Gründe des Stehenbleibens zusammenfallen: Betrachtungen der Gruppe und Betrachtungen der einzelnen Lebensmittel, Vorstellungen und Träume, wie diese wohl schmecken (könnten) und die nur langsam einsetzende Erkenntnis, daß nicht alles erreichbar was sichtbar ist. Sehr schwierig. Wenn ihnen selber nicht nach Pause und Picknick ist, wird es schwierig. Zumal jetzt die ganze Gruppe zuschaut, wie es ihnen wohl gelingen wird, beim Esel die Bremse zu lösen. Relativ einfach ist, auf das Ende der Pause zu warten und zusammen mit der Gruppe zu starten. Ist der Esel erstmal wieder in Bewegung können sie die Gruppe davonziehen lassen.

9. Steigungen sind manchmal schwierig und sie sollten durchaus bedenken, daß der Esel einen Großteil des Gepäcks trägt. Also passen sie sich seinem Tempo an und gönnen sie ihm kurze Verschnaufpausen. Besonders im Hochsommer sollten sie darauf achten. Zum vorsichtigen Antrieb dürfen sie leicht mit dem Stöckchen auf die Straße klopfen und ihn verbal etwas anfeuern. Wohlmeinde Klapse auf den Po kommen immer gut an. Nur seien sie nachsichtig. Einige der Steigungen sind wirklich schwierig und sie sollten hinter dem Esel gehen. Den für ihn besten Weg findet er selber und bergauf ziehen bringt gar nichts. Wenn sie so wie ich alleine mit einem Esel wandern, empfehle ich vor großen und langen Steigungen einen Blick zurück und wenn eine weitere Wandergruppe im Anmarsch ist, können sie deren Eintreffen für den gemeinsamen Anstieg nutzen. Kurz warten, bis die Gruppe aufgeschlossen hat und dann mit Schwung …

10. Abstiege und andere Hindernisse können auch schwierig sein und sie sollten auf verschiedene Dinge achten. Es kann sinnvoll sein, dem Esel voranzugehen und selber nach einem guten Weg zu suchen. Doch achten sie darauf, daß der Esel durchaus auch mal springt – gerade bei Abwärtsbewegungen – und sie deshalb nicht zu dicht vor dem Esel gehen sollten. Ich würde auch behaupten, daß Esel recht trittsicher sind und es deshalb ok ist, wenn sie bei Abstiegen eher folgen. Allerdings gilt es darauf zu achten, daß der Esel bei Abstiegen gern mal losrammelt und vorangehende Wanderer dabei durchaus zur Seite schiebt. Halten sie Abstand zu anderen Gruppen und gehen sie nicht neben dem Esel, wenn auf ihrer Seite ein Abhang ist.

11. Geräusche sind immer ein Grund, um kurzfristig stehenzubleiben. Eselohren sind sehr fein und sie werden sich manchmal fragen, was denn nun schon wieder ist. Aber wenn er etwas hört, was ihn beunruhigt, dann hält ein Esel schon mal gerne an und prüft, ob Gefahr droht. Sie können diesen Vorgang leicht an der Stellung der Ohren erkennen. Es handelt sich hierbei aber nur kurfristige Momente des Haltens. Lustig ist auch, die eigenen Ohren in die weichen Eselohren zu drücken und den Geräuschen zu lauschen. Eine weitentfernte Straße, die ein Mensch niemals hören würde, taucht plötzlich als leichtes Rauschen auf.

12. Sehenswürdigkeiten und Bemerkenswertes gibt es viele und so wie sie selber nach den verschiedensten Dingen schauen, guckt auch der Esel mit Interesse auf seine Umwelt. Menschen in Gärten oder andere Esel, Katzen, Autos und Kindergruppen. Lauter Gründe für kurze Betrachtungen.

13. Erschöpfung gibt es auch beim Esel und sie sollten deshalb immer für Pausen sorgen. Richtig ist, daß ein Esel nicht permanent fressen muß, doch hin und wieder eine kleine Freßpause gehört dazu und im Sommer braucht das Tier auch tagsüber Wasser. Wenn sie Rast machen, nehmen sie ihm unbedingt das Gepäck und das Tragegestell ab. Zum einen verrutscht die Ladung immer wieder und das drückt und außerdem lieben es Esel, wenn sie sich mal wälzen können. Gönnen sie ihm diese Erholungsphasen.

Ich bin der König des Eselhofs

22.5.16

Bis 10 Uhr tut sich nichts. Mein erster Gedanke geht in die Richtung Vorwurf. So kommen die niemals auf einen grünen Zweig und wenn selbst die Landleute es derart gemütlich angehen lassen, sehe ich schwarz für La Grande Nation. Typisch deutsche Gedanken vielleicht, Gedanken, die mir nicht zustehen und die ich gern zu verscheuchen suche. Insgeheim dachte ich wohl doch, es könne jemand im Haus gewesen sein, der mich gestern am späten Abend noch nicht erwartet hatte und der morgens gern lange schläft. War ich wirklich ganz allein hier draußen, hat niemand mein Kommen bemerkt? Das Schöne an solchen Gedanken ist, sie werden oft schneller als gedacht von ganz alleine widerlegt, von Zauberhand zur Seite gewischt und so lange man sich der zum Glück unausgesprochenen Vorwürfe bewußt ist, darf alles was kommt, als freundlicher Fingerzeig des Schicksals begriffen werden, als Erinnerung und Mahnung, wie schnell und leichtfertig aus solchen Gedanken auch Vorverurteilungen und falsche Schlüsse gezogen werden. Ich fische etwas trockenes Brot aus dem Kofferraum und bevor ich mich auch nur umdrehen kann, steht der Esel von gestern Nacht wieder hinter mir und bedeutet mit einem Nicken seine Bereitschaft zur weiteren Nahrungsaufnahme. Mein Guter, du bist recht verfressen wie mir scheint. Woher weißt du eigentlich, was ich hier mache? Hat dir jemand gesagt, was es hier gibt? Bereitwillig stopfe ich ihm einige Stücken ins Maul und frage mich, welche Menge Futter wohl in einen Esel hineingeht, bis er selber denkt, jetzt wäre es genug. Ich fülle mir die Taschen mit Brot und gehe zu den anderen Tieren und während ich Leckerli verteile, kommt plötzlich ein kleines Auto auf den Hof und ich werde im breitesten Kanada-Englisch begrüßt. Gott sei Dank, denke ich, galt doch meine größte Sorge meinen nichtvorhandenen Französischkenntnissen. Was im Zusammensein mit dem Esel kein Problem sein würde, nur die ganze Vorbereitung, all die Erklärungen und Hinweise. Ich hatte Schlimmstes befürchtet und auch darüber hatte ich mir wieder viel zu viele Gedanken gemacht. Geht es etwa nur mir so?

Der Herr stellt sich als Vick vor, reicht mir sein Telefon und schon höre ich die Stimme von Marie, auf deutsch – noch so ein Fingerzeig – und kurz darauf streichle ich Balu über seinen Hundeschädel, werde ins Haus gelassen und bin dann wohl für einen Tag und die kommende Nacht der König des Hofs, der Herrscher über 26 Esel, einen hünenhaften Hund und Gänse und noch bevor ich überhaupt fragen kann, welcher Esel mich denn auf meiner Wanderung begleiten wird, stellt Vick mir Nassis vor, der gleich hinter uns her zur offenen Tür hinein mit ins Haus marschiert war. Na wir hatten uns ja schon kennengelernt. Und während Vick ihn mit lauter Stimme aus dem Hause jagd, schaut der Esel neugierig links und rechts, ob es nicht doch etwas gäbe, was im Rückwärtsgange noch zu erhaschen wäre. Dem schmeckts scheinbar gut.

Vick zeigt mir, wo ich die nächste Nacht schlafen werde, kocht Kaffee, packt mit mir zusammen das Gepäck auf den Esel und schon geht es auf zu einer ersten Proberunde. Ach wie schön, der Esel läuft. Denkste, zu früh gefreut. Erstmal 100 Meter und plötzlich steht er, der Esel stehen. Das fängt ja gut an. Über eine halbe Stunde lang tut sich nichts, wir stehen da und schweigen uns an. Zuerst versuche ich es mit Kreisen linksherum und rechtsherum, ein kräftiger Klaps auf den Hintern bringt natürlich nicht den gewünschten Effekt und als es mir zu bunt wird, gebe ich dann doch gleichbleibenden Zug auf den Führstrick. Man braucht für diese Variante viel Geduld und auch etwas Kraft, aber ich geh doch nicht jahrelang in die Muckibude um mir von einem Esel auf der Nase herumtanzen zu lassen. Der Führstrick ist straff gespannt und ich kann mir nicht vorstellen, daß das angenehm ist. Aber er hat die Wahl: Laufen oder in unbequemer Haltung stehen. Man muß bei der Übung aber sofort nachlassen, wenn der Esel eine Bewegung zeigt. Er täuscht dies auch zwei- dreimal an, doch auch diesen Trick kenne ich. Nach weiteren 10 Minuten gibt er auf, akzeptiert fürs erste, daß ich der Boss bin und folgt mir brav über die Dörfer.

Probelauf

Zwei Stunden später sind wir zurück und während es für mich Kaffee gibt, bekommt Nassis Trockenbrot. Balu beäugt mißfällig den Esel in der Küche und in diesem Moment fällt mir ein, daß ich nichts über die Stubenreinheit von Eseln weiß. Also hinaus mit dir, husch husch, geh zu deinen Artgenossen. In welcher Entfernung wohl grad der nächste Mensch zu finden wär? Die Tür geht auf und Vick kommt herein und wieder scheint die Welt kleiner als gedacht. Wir plaudern und warten auf Marie, die sich mit Pizzen angekündigt hat – der Abend vergeht wie im Flug. Marie ist klein, um die 50, hat lange blonde Haare und spricht wunderbar deutsch. Gemeinsam gehen wir die Route noch einmal durch, schauen wo es es Probleme geben könnte und wie diese zu umgehen wären, besprechen alles Notwendige und ich berichte von meinen bisher gemachten Erfahrungen im Umgang mit Eseln. Ganz unbeleckt bin ich nicht und nach dem heutigen Ausflug werde ich leicht optimistisch.