Zum Sonntag nur fix eine nette Postkarte. Selbst als Werbefigur ist der Esel bestens geeignet. Allerding hätte ich lieber ein Trockenschampoo beworben. Und während ich so in der Wanne sitze, an den wasserscheuen Leo denke, deshalb der Hinweis mit dem Trockenshampoo, die Tage bis zum Reisebegin zähle und mir die Postkarte genau anschaue, fällt mir doch ein, womit hier sprachlich gespielt wird: „Peau d‘ âne“ Eselshaut, oder besser als „Alerleirauh“ bekannt.
(Pedro l‘ âne, Amandine Piu, Les Editions de Mai)
Aber vielleicht kennt jemand das Mächen „Die Eselshaut“ von Charles Perrault – bei uns als „Allerleirauh“ – und genau mit diesem Titel, im franz. Original „Peau d‘ âne“ spielt die abgebildete Postkarte. 1970 wurde das Märchen mit Catherine Deneuve und Jean Marais verfilmt (es gibt auch eine deutsche Verfilmung. Regie C. Theede, 2012).
Das Filmplakat zu Allerleirauh.
„Peau d‘ âne“ ist ein recht altes Märchen. Wann genau Charles Perrault (Dichter und Beamter des Königs) es schrieb weiß ich nicht, aber da Perrault zwischen 1600 und 1700 lebte, kann man sich ja was zusammenreimen. Und einige seiner Märchen wurden von den Gebrüdern Grimm übernommen. Ersonnen und geschrieben haben sie es nicht.
Die Handlung des Märchen ist fix erzählt. König und Königin, ein verwunschenes Land, Königin liegt im Sterben und ihr Mann verspricht ihr, niemals eine Frau zu heiraten, die weniger schön ist als sie … zu dumm, denn die einzig hübsche Frau im Land ist die eigene Tochter, die Prinzessin, welche von einer guten Fee namens Lilas beschützt wird. Schließlich will der König ja einen männlichen Erben. Es geht dann eine ganze Weile hin und Herr und die Prinzessin flieht, verkleidet mit der Eselshaut, aus dem Königreich, verdingt sich als Schweinehirtin, lernt als Schweinehirtin einen jungen Prinzen kennen (hier wird es unglaubwürdig) und am Ende wird alles gut. Eselshaut, so nennt man die schweinehütende Prinzessin, bekommt ihren Prinzen und Erik geht jetzt tanzen.