Animals in War Memorial – NIE WIEDER KRIEG!

Es gibt einige Dinge, die niemals – von keiner Generation – vergessen werden dürfen und nicht ganz ohne Grund möchte auch das Eselbook heute politisch auftreten. Allein die Zahlen sollten jeden Rufer, der Gewalt und Vertreibung, Lagerhaft und Rache für was auch immer im Sinn hat, nachdenklich stimmen: 28. 7. 1914 bis zum 11. November 1918, 17 Millionen Menschen verloren in diesen 4 Jahren ihr Leben, 40 Staaten waren beteiligt, laut Wikipedia waren fast 70 Millionen Menschen in den Krieg gezogen, immer mehr Panzer kamen zum Einsatz, das Wort U-Boot-Krieg wird zum Synonym für Heimtücke und Gewalt, so wie der Graben- und Stellungskrieg, Giftgas kommt zum Einsatz und erste Luftschlachten werden geführt. Zurückblieben 20 Millionen Verwundete, dazu 7 Millionen zivile Kriegsopfer, 2 Millionen deutsche Männer waren tot, Kriegswaisen und Witwen im ganzen Land, bis zur Unkenntlichkeit entstellte Invaliden und in den folgenden Jahren sollten allein in Deutschland weitere 500.00 Menschen an den Folgen des Krieges sterben. Habe ich etwas vergessen? Ist der Schrecken noch nicht groß genug?

Das ANIMALS IN WAR MEMORIAL sollte uns Menschen daran erinnern, welches Leid wir mit unserem Tun genau den Geschöpfen zugefügt haben, und weiterhin zufügen, die nun am allerwenigsten für all die Ungerechtigkeiten und den Wahnsinn, die Lust an der Gewalt und kranke Herrschaftsansprüche können.

Foto: Jo Zarth, Animals in War Memorial

Und mein lieber Freund Jo Zarth, dem ich pers. die Gestaltung meiner eigenen Parfums verdanke, war einige Tage in London und hat dort das Denkmal ANIMALS IN WAR MEMORIAL des Bildhauers David Backhaus besucht. Dieses 2004 eingeweihte Denkmal (denke mal!) befindet sich im östlichen Teil des Hyde Parks, ganz in der Nähe der Park Lane und besteht aus zwei großen, geschwungenen Kalksteinwänden, die durch einen kleinen Spalt voneinander getrennt sind.

Foto: Jo Zarth, Animals in War Memorial

Und durch diesen Spalt schreiten schwerbeladene Maultiere hindurch, davor ein Pferd und dann ist da noch ein Hund. Auf den Reliefs werden Pferde, Ziegen, Elefanten und Dromedare gezeigt. Brieftauben und Esel finden sich auch. In den Krieg ziehen wollte bestimmt nie ein Tier und die Inschrift „The had no choice“ (sie hatten keine Wahl) sollte uns das niemals vergessen lassen.

Foto: Jo Zarth, Animals in War Memorial

„This monument is dedicated to all the animals that served and died alongside British and allied forces in wars and campaigns throughout time.“

Die Zahl der allein bei den Alliierten getöten Transporttiere wird mit acht Millionen angegeben. Vergessen wir auch diese Lebewesen nicht!

Foto: Jo Zarth, Animals in War Memorial

Foto: Jo Zarth, Animals in War Memorial

Foto: Jo Zarth, Animals in War Memorial.

Die Bestie des Gévaudan – Teil 3

Rückblick: Die Bestie wütet und greift scheinbar wahllos und an unterschiedlichen Orten immer wieder Menschen an. Frauen, Kinder und Männer, niemand ist sicher vor ihr, nirgendwo. Doch wer oder was versetzte hier ein ganzes Land in Angst und Schrecken? War es ein Wolf, ein Hund oder gar ein Bär?

Die Bestie als Kunstwerk in Langogne

Niemand war sicher in dieser Zeit und selbst in den eigenen Gärten und den Straßen der Ortschaften schlug das Ungeheuer gnadenlos zu. So auch im Januar 1765, als der kleine Jean an einem kalten Wintertag mit einer ganzen Gruppe anderer Kinder unterwegs war. Gemeinsam gingen die sieben Jungs nach der Dorfschule zu den Viehweiden, als sie im Bergland von Margeride (Auvergne-Rhone-Alpes) angegriffen wurden. Lange wehrten sich die Kinder mit ihren Stöcken und Mistgabeln gegen das Ungeheuer, doch es gelang der Bestie, den kleinen Jean Veyrier zu packen und ins Sumpfland zu verschleppen. Doch an diesem Tag sollte es kein Opfer geben. Jacques Portefaix, der Anführer der Jungs, steckte die Bande mit seiner Tapferkeit an und gemeinsam verfolgten sie die Bestie. Immer und immer wieder stachen und schlugen die mutigen Jungs auf das Tier ein und es gelang ihnen, den nur leicht verletzten Jean zu befreien, der mit einer Wunde am Arm davonkam.

Nur was hatten die Jungs da für ein Tier gesehen? Gegen was für eine Bestie hatten sie gekämpft? Wölfe und Bären werden die Dorfkinder (vielleicht nur aus Erzählungen) sicher gekannt haben und mit Hunden dürften alle von ihnen vertraut gewesen sein. Gibt es überhaupt Hunde, die einen erwachsenen Menschen (was mehrfach passiert ist) über viele Kilometer hinweg verschleppen können? Welcher Hund ist in der Lage einem Menschen den Kopf abzubeißen? 15 Opfer wurden regelrecht geköpft. Hatte ein Seefahrer ein gezähmtes, bis dahin unbekanntes Tier aus Afrika mitgebracht und böse abgerichtet?

Heute geht man von ziemlich genau 100 Todesopfern und 80 Verletzten aus. Von 1764 bis 1767 wütete die Bestie im Gebiet des Gevaudan/ Departement Lozere und weil man immer wieder Tiere erlegte, die direkt mit Übergriffen in Verbindung gebracht werden konnten, gehen Historiker heute davon aus, daß mehrere Tiere an den Angriffen beteiligt waren. Womit auch die Theorie ausscheidet, es könne sich um ein einzelnes, von einer Reise mitgebrachtes Raubier handeln. Zumal man heute weiß, daß sich Wildtiere – Hyänen und Hyänenhunde, Wölfe, etc. – zwar zähmen, aber nicht in dieser Form abrichten lassen. Sie bleiben scheu und eher ängstlich und deshalb bleibt ungewiß, welche Bestie/ oder Bestien hier so viele Menschen tötete(n). Das National Geographic vertrat die Hypothese, es könne sich um einen aus Gefangenschaft entkommenen männlichen Löwen handeln.

Und während der Bischof von Mende, ein rückwärtsgewandter Mann, die Bestie des Gevaudan als Geißel Gottes beschrieb und den Leuten von der Kanzel herab vom Zorn Gottes predigte, schickte der König seine Jäger, später eine ganze Einheit seiner Dragoner und im Februar 1765 wurde die größte Treibjagd aller Zeiten organisiert: 20.000 Jäger und Soldaten, dazu zahlreiche für kurze Zeit bewaffnete Bauern, Treiber und natürlich Hunde. Interessant ist, daß die Bestie aufgestöbert wurde und dennoch entkam. Ein kluges Tier?

Wölfe, die oft im Verdacht standen, wurden mehrfach erlegt und ein besonders großes Exemplar wurde ausgestopft im Königspalast in Versailles ausgestellt. Doch es half alles nicht, die Angriffe gingen weiter, bis am 19. Juni 1767 ein großes Tier erschossen wurde.

Was für ein Tier? Das ist bis heute nicht geklärt.