Die Bestie des Gévaudan – Teil 2

Rückblick: Zu unwirklich klangen die Berichte und niemand hier konnte sich erinnern, jemals von auch nur einem annähernd ähnlichen Vorfall gehört zu haben. Doch jetzt hatte die Bestie ihr erstes, verbürgtes Opfer gerissen und das Grauen nahm seinen Lauf – Bete du Gévaudan.

Die kommenden Wochen und Monate zeigten schnell, daß der grauenhafte Mörder sein schreckliches Treiben nicht einfach aufgeben würde. Immer wieder kam es zu Angriffen und ein ganzes Departement – die Angriffsorte wechselten stark – war in Aufruhr, Angst und Schrecken versetzt. Klar war inzwischen nur: Der Mörder war kein Mensch sondern eine Bestie, wie man sie vorher noch nie gesehen hatte.

Abbildung Wikipedia.

Die einen sahen ein Tier von der Größe eines jungen Rindes, andere eine Art Raubtier mit rötlichem Fell auf dem Rücken und einem hellen Bauch. Mal mit dunklen Streifen an der Seite, dann wieder Flecken, buschiger Mähne und einer üppigen Schwanzquaste. Der Kopf riesig und flach auf der Oberseite, gedrungen die ganze Gestallt und stark wie ein Bär. Welches Tier  kann denn schon erwachsene Männer über eine weite Strecke verschleppen? Fährtensucher und Jäger konnten aus den Spuren lesen, daß die Bestie zu Sprüngen von fast 9 metern Weite in der Lage war und ihre schrecklichen Rufe wurden als „fürchterliches Bellen“ beschrieben.

Abbildung Wikipedia.

Oft griff die Bestie innerhalb von wenigen Tagen in ein und derselben Region mehrfach Menschen an, dann gab es mal längere und dann wieder kürzere Pausen, bevor das Grauen anderenorts weiterging. Und weil man die Bauern wegen der Kamisarden-Aufstände auf Befehl es Königs hin all ihrer Gewehre beraubt hatte – sogar die Schwerter waren von den Soldaten konfisziert worden – waren die Menschen zu ihrer Verteidigung nun auf ihre bäuerlichen Gerätschaften, Knüppel und Messer angewiesen.

Nur gegen wen oder was mußten sie sich da verteidigen? Was war das für ein Ungeheuer?

Für heute geht das Eselbook ins Wochenende. Bis bald.