Langogne – Fouzilic – Fouzilac – Cheylard L’Eveque
Eine recht kurz, sehr schöne Etappe. Waldreich, gut zu wandern, manchmal stelle ich mir vor, wie hier die Bestie des Gévaudan ihr Unwesen trieb. Von Angst und Düsternis kein Spur. Mein Eselchen läßt es gemütlich angehen und da wir alle Zeit der Welt haben, lasse ich ihm sein Tempo und mahne nur hin und wieder zu etwas Schwung.
Heute waren wir bis auf wenige Momente wirklich ganz für uns. Still und gelassen liefen wir nebeneinander, Rauferein gab es keine mehr und wenn er es mit seiner Fresserei zu dolle trieb, hab ich ihn einfach etwas geschubst.
Gründe für ein Innehalten gibt es scheinbar viele. Die meisten bleiben mir ein Rätsel und ich ermahne mich selber oft zur Geduld. Erst heute Morgen hielt er plötzlich inne und starte in einen Garten, wo zwei ältere Damen sich um ihr Gemüse bemühten. Zuerst verstand ich nicht, was es da zu sehen gab, doch dann bemerkte ich, wie die eine ganz in rot gekleidet einen roten Eimer benutzte und die andere ganz in grün mit einem grünen Eimer hantierte. So etwas muß man sich doch in Ruhe angucken. Keine Frage und wenn dann plötzlich andere Esel hinterm Zaun auftauchen … machen wir halt eine Pause.
Abendbrot im „Refuge du Moure“. Wobei Abendbrot für ein solches Menu wirklich nicht das passende Wort ist. Meine Wanderung ist zugleich eine kulinarische Reise. Es ist wundervoll und wo immer ich auftauche, freuen sich die Menschen, fragen nach dem Esel und wie lange wir uns schon kennen. Noch nicht lange genug und doch sind wir schon Freunde.