Das Eselblog hatte einen Sommernachtstraum

„Ich glaube, daß dann immer ein Kunstwerk entsteht, wenn der Mensch eine Sehnsucht hat.“ (Max Schwimmer, 1895-1960)

Sommernachtstraum

Natürlich komme ich wegen der Illustration von Shakespeares Sommernachtstraums auf Max Schwimmer. Er hat die Zeichnungen, nach denen die Bühnenbilder an der Berliner Volksbühne enstanden, im Jahre 1955 angefertigt. Zeichnungen voller Lebendigkeit und Schwung, ich mag die Leichtigkeit der Bilder sehr und besitze sogar ein kleines Orginal, welches mir eine Erinnerung an meine Oma ist, eine geborene Schwimmer, die immer sehr gern von ihrem Cousin sprach.

Aber was hat es mit dem Eselkopf auf sich?

„A Midsummer Night’s Dream“ dürfte Shakespeares erfolgreichstes Stück sein, das seit 1598 auf den Bühnen dieser Welt gespielt wird und wer würde wohl Zettel (in d. engl. Fassung Nick Bottom) den Weber nicht kennen, dessen Kopf während einer Theaterprobe im Wald von Puck – Robin Goodfellow -, Hofnarr des Elfenkönigs Oberon, in den eines Esels verwandelt wird.

„Die Königin liebt jetzt ein Menschenvieh“ berichtet der Elf seinem König, doch natürlich bleibt es nicht dabei. Da geht noch so einiges durcheinander und am Ende wird alles gut.

Das sollte man nie vergessen!

(Das Bild habe ich dem Buch „Max Schwimmer – Leben und Werk“ von Magdalena George, erschienen im VEB Verlag der Kunst, Dresden, 1981, entnommen.)

„Esel – Haltung, Zucht und Wandern“

Ein weiteres Buch, welches sich als leichtverständliches Fachbuch darstellt, ist das von Ulf G. Stuberger: „Esel – Haltung und Pflege, Zucht und Rassen, Wandern mit Packtieren“ und genau dieses letzte Kapitel ist bestimmt auch für gelegentliche Eselwanderer vo  Interesse.

Eselbuch

Ulf G. Stuberger, „Esel“, Franckh-Kosmos-Verlags-GmbH & Co.KG, Stuttgart, 2008, 224 S.

 

„Esel halten“ ein Fachbuch

So nach und nach wird es auf Eselbook.com natürlich jede Menge Literatur geben. Ist doch der Esel in Kunst und Kultur ein häufiges und interessantes Thema. Doch natürlich gibt es auch Fachbücher, die kennen sollte, wer vielleicht regelmäßig mit den Tieren zu tun hat, seine Freizeit verbring.

Esel halten

Marisa Hafner, „Esel halten“, Eugen Ulmer KG, Stuttgart, 2. Aufl., 2005, 240 S.

„Pepes Hut“ Illustration mit Esel

„Pepe ist glücklich. Er ist berühmt und hat eine Tat vollbracht. (…). Von dem Geld kaufte Pepe sich einen kleinen struppigen Esel und eine herrliche Santillodecke. Stolz wie an dem Tag, an dem sich Pepe zum ersten Mal mit dem großen Hut im Dorf sehen lassen wollte, reitet er heute auf seinem Esel.“

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Ich fand das Bild einfach schön und da ich grad nicht tanzen gehen kann, vertreibe ich mir die Zeit mit Esellektüre und dieses Kinderbuch ist gaaaanz toll und die Illustrationen von Ali Mitgutsch sind zauberhaft (der Text ist auch von ihm).

Ali Mitgutsch, „Pepes Hut“, Der Kinderbuchverlag, alle Rechte bei Parabel Verlag München. Ohne Jahres- und Auflagenangabe.

 

Reisevorbereitungen

Die Reisevorbereitungen laufen, ich bin schon jetzt aufgeregt wie ein kleines Kind und zähle die Tage. Von mir aus könnte es sofort losgehen. Und weil ich auch weiterhin, also nach der Reise, meinen lieben Leo und Esmeralda besuchen werde (wir sind ja mit dem Besitzer befreundet), kaufte ich mir einige wichtige Utensilien.

Utensilien

Hier sind meine Striegelbürste, Leckerli Banane&Karotte, ein Hufkratzer, Wiesen-Bussis, ein Striegel und mein schöner Führstrick. Lauter praktische Dinge, die ich während der Reise und danach benötigen werde und die mir zugleich ein schönes Souvenir sind. Lecker Wiesen-Bussis …

Das Kinderbuch „Jussuf Silberlocke“

Wenn der Gedanke an Esel sich einem Ohrwurm gleich erstmal im Kopf festgesetzt hat, entdeckt man das hübsche Grautier überall … selbst im heimischen Bücherregal. Genau, da war doch so ein Büchlein mit Illustrationen von Werner Klemke.

Titelbild J.Silberlocke image

Ich bin ja mit Kinderbüchern, die Klemke illustrierte, aufgewachsen und kann mich noch heute an den Bildern erfreuen. Und jetzt, wo ich fast fünfzig bin, erscheinen mir Kinderbücher mit Eselthema als besonders reizvoll.

Hiltraud Lind, „Jussuf Silberlocke“, mit Illustrationen von Werner Klemke, Alfred Holz Verlag, Berlin 1964

 

 

„Travels with a Donkey in the Cevennes“

von Robert Louis Stevenson (1850-1894) war die Vorlage für meinen Wunsch. Nichts weiter! Einfach ein Buch, eine tolle Reiseerzählung, die Vorstellung, daß ein Esel eine passende Begleitung für mich sein könnte und die Freude an einer Wanderung durch schöne Landschaften. Das ist kein Selbstfindungstrip und es ist nicht mein Jakobsweg, ich erwarte weder Erleuchtung noch werde ich hernach ein anderer sein. Was nicht heißt, daß die Ruhe und die Abgeschiedenheit während der Wanderung nicht zugleich auch viel Raum für eigene Gedanken läßt. Denken kann niemals schaden.

Stevensons Buch

Robert Louis Stevenson, das ist der mit der Schatzinsel, wollte auch nachdenken und alleine sein. Seine geliebte Funny Osbourne war auf dem Weg nach New York um die Scheidung von ihrem Mann zu erreichen (damals keine leichte Unternehmung für eine Frau) und Robert, gefangen zwischen Bangen und Hoffnung und zur Untätigkeit verdammt, wollte wohl irgendwie in Bewegung bleiben und in Ruhe den eigenen Gedanken nachhängen. Am Ende wurde daraus ein wunderbares Reisebuch und ich hatte einen Traum – das will ich auch, das mach ich auch.

Robert Louis Stevenson, „Reise mit dem Esel durch die Cevennen“, Hrsg. von Christoph Lenhartz, bei Editions la Colombe, Moers, 2. Auflage 2008, 154 Seiten.

 

Die Route im Überblick

Da ich oft gefragt wurde, welchen Weg mein vierbeiniger Weggefährte (die Weggefährtin?) und ich gehen werden, gibt es vorab schon einmal die ganze Route im Überblick.

Route

  1. Tag, von Le Monastier sur Gazeille über Goudet nach Bouchet St. Nicolas. 23km für den Anfang.
  2. Tag, von Bouchet nach Langogne. 25km, hier endet die Auvergne und wir erreichen das Département Lozère. Ein schöner Weg, der uns durch eines der schönsten Dörfer, durch Pradelles, führen wird.
  3. Tag, von Langogne weiter nach Cheylard L’Eveque, durch das Gevaudan, wo die berühmte Bestie ihr Unwesen trieb und über 100 Menschen tötete.
  4. Tag, Cheylard – La Bastide (24km) und natürlich schauen wir uns die Abtei Notre Dame des Neiges an. Für den Umweg gibts ne Möhre extra.
  5. Tag, von La Bastide nach Chasseradès. Eine kurze Etappe.
  6. Tag, führt uns weiter nach Le Bonnetes. Wir werden ganz schön klettern und haben bestimmt einen tollen Ausblick auf den Mont Lozère.
  7. Tag und weiter bis nach Mont Lozère, wo wir die Cevennen im Überblick genießen werden. Also ich genieße den Ausblick, der Esel sicher seine Leckerli.
  8. Tag, wird schwierig, weil ein langer Abstieg vom Mont Lozère bis nach Pont de Montvert zu absolvieren ist. 18km.
  9. Tag, von Pont de Montvert nach Mijavols. 15 km.
  10. Tag von Mijavols nach Cassagnas (25km) vorbei an den Ruinen ser Burg von St. Julien. Von hier kamen die Hugenotten.
  11. Tag, Cassagnas in Richtung Süden. Von hier an gibt es die typischen Terassenfelder. Übernachten werden wir in St. Germain de Calberte.
  12. Tag, das Ende der Reise wird am Abend nach 20 km in St. jean du Gard erreicht sein. Hier verkaufte Robert Louis Stevenson seine Eseldame. Wir werden am nächsten Morgen mit dem Auto und Anhänger abgeholt.
  13. Rückreise